Wie unsere Gesundheit mit der Umwelt und der Tierwelt zusammenhängt

Hast du dich jemals gefragt, wie dein persönliches Wohlbefinden, mit dem deines Haustieres oder den Pflanzen in deinem Garten zusammenhängt?
Unsere Gesundheit ist nicht isoliert zu betrachten, sie steht in direkter Verbindung mit der Umwelt und den Tieren, die uns umgeben. Genau hier setzt „One-Health“ an: Das Konzept betrachtet die enge Wechselbeziehung zwischen Menschen, Tieren und Umwelt, um ganzheitliche Lösungen für eine gesunde Zukunft für uns Alle zu entwickeln.
Menschliche Gesundheit
Unsere Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für unser Wohlbefinden. Frische Lebensmittel, frei von schädlichen Rückständen und reich an wichtigen Nährstoffen beugen Krankheiten vor. Gleichzeitig beeinflussen Antibiotikaresistenzen oder Zoonosen (Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden) unsere Gesundheit. Indem wir nachhaltige und verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen, können wir unsere Gesundheit langfristig schützen.
Tierische Gesundheit
Tiere sind ein essenzieller Bestandteil unseres Ökosystems. Doch Massentierhaltung, übermäßiger Antibiotikaeinsatz und nicht artgerechte Haltung können nicht nur den Tieren schaden, sondern auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Eine artgerechte Tierhaltung mit gesunder Ernährung und weniger Medikamenteneinsatz reduziert das Risiko von Antibiotikaresistenzen und sorgt für eine bessere Lebensmittelqualität.
Umweltgesundheit
Eine gesunde Umwelt ist die Grundlage für unser Leben. Pestizide, Monokulturen und industrielle Landwirtschaft belasten Böden, Luft und Wasser und somit auch unsere Lebensmittel. Nachhaltige Landwirtschaft, Biodiversität und ressourcenschonender Anbau sind entscheidend für eine gesunde Zukunft. Indem wir uns bewusst für nachhaltige Produkte entscheiden, tragen wir aktiv zum Umweltschutz bei.
Ursprung und zentrales Thema
Der One-Health-Ansatz entstand aus der Zusammenarbeit von Human- und Veterinärmediziner:innen. Besonders Zoonosen, also Krankheiten, die zwischen Menschen und Tieren übertragen werden können, stehen seit der Covid-19-Pandemie besonders im Fokus. Auch Antibiotikaresistenzen, die durch übermäßigen Antibiotikaeinsatz in Human- und Tiermedizin entstehen, sind eine ernstzunehmende Bedrohung. Verwandte Konzepte wie „EcoHealth“ und „Planetary Health“ erweitern One-Health um Aspekte der Nachhaltigkeit und der ressourcenschonenden Nutzung natürlicher Lebensräume. Sie betonen, dass menschliche Gesundheit nur in gesunden Ökosystemen langfristig gesichert werden kann.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE), das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben den One-Health Gedanken folgendermaßen definiert: „One-Health ist ein integrativer und vereinheitlichender Ansatz, der darauf abzielt, die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen nachhaltig ins Gleichgewicht zu bringen und zu optimieren. Er erkennt an, dass die Gesundheit von Menschen, Haus- und Wildtieren, Pflanzen und der weiteren Umwelt (einschließlich der Ökosysteme) eng miteinander verbunden und voneinander abhängig sind.“
Der Ansatz mobilisiert verschiedene Sektoren, Disziplinen und Gemeinschaften auf unterschiedlichen Ebenen der Gesellschaft, um gemeinsam das Wohlergehen zu fördern und Bedrohungen der Gesundheit und der Ökosysteme zu bekämpfen und gleichzeitig den kollektiven Bedarf an sauberem Wasser, Energie und Luft sowie an sicheren und nahrhaften Lebensmitteln zu decken, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
One-Health im Alltag: Was bedeutet das konkret für jeden Einzelnen von uns?
Die Umsetzung von One-Health erfordert eine enge Zusammenarbeit verschiedener (wissenschaftlicher) Disziplinen. Aber auch wir als Individuen können jeden Tag unseren Beitrag leisten. Hier einige alltagstaugliche Beispiele und Gedankenansätze:
- Beim Einkaufen: Achte auf saisonale und regionale Produkte. Bio-Lebensmittel stammen aus einer kontrollierten Produktion mit reduziertem Einsatz von synthetischen Pestiziden und fördern eine nachhaltige Landwirtschaft.
Weniger Verpackungsmüll bedeutet weniger Umweltbelastung. - Beim Reisen: Respektiere die Natur und Tiere vor Ort, sei es durch umweltfreundliche Transportmittel oder indem du exotische Wildtierprodukte meidest. So trägst du dazu bei, den Lebensraum von Tieren zu schützen und das Risiko von Zoonosen zu minimieren.
- Beim Essen: Eine vorwiegend pflanzenbasierte Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten wirkt sich positiv auf die Gesundheit und die Umwelt aus. Wenn Fleisch oder Fisch konsumiert wird, sollte auf eine nachhaltige Produktion geachtet werden.
Fleisch aus artgerechter Haltung reduziert den Einsatz von Antibiotika. - Im Haushalt: Nachhaltige Reinigungsmittel, weniger Plastikmüll und energieeffiziente Geräte sind kleine, aber wirkungsvolle Schritte, um Umwelt und Gesundheit gleichermaßen zu schützen.
- In der Kleidung: Fast Fashion belastet die Umwelt durch Chemikalien, Wasserverbrauch und Müllproduktion. Nachhaltige Mode aus natürlichen Materialien und faire Produktion sind ein Beitrag für Mensch und Umwelt.
Ernährung & Gesundheit: Warum ist es wichtig, woher unsere Lebensmittel kommen?
- Antibiotikaresistenzen vermeiden: Eine nachhaltigere Tierhaltung mit verantwortungsvollem Antibiotikaeinsatz kann dazu beitragen, solche Resistenzen zu reduzieren.
- Pestizide in Lebensmitteln: Chemische Pflanzenschutzmittel können Rückstände auf Obst und Gemüse hinterlassen, die sich auf unsere Gesundheit auswirken. Bio-Produkte und regionale Erzeugnisse bieten oft eine pestizidärmere Alternative.
- Nährstoffgehalt von Lebensmitteln: Durch industrielle Landwirtschaft und lange Transportwege kann der Nährstoffgehalt von Lebensmitteln abnehmen. Frische, unverarbeitete, saisonale Produkte sind oft nährstoffreicher und unterstützen unser Immunsystem optimal.
- Verpackung und Zusatzstoffe: Viele verarbeitete Lebensmittel enthalten Konservierungsstoffe, künstliche Aromen oder übermäßig viel Zucker und Salz. Selbst frisch kochen oder auf naturbelassene Produkte setzen, kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken.
- Superfoods oder lokale Alternativen? Chia-Samen, Quinoa und Avocados gelten als Superfoods, sind aber oft mit langen Transportwegen und hoher Umweltbelastung verbunden. Regionale Alternativen wie Leinsamen, Hirse oder Walnüsse bieten ähnliche Nährstoffe mit geringerem ökologischem Fußabdruck.
Warum Sodexo das Thema so wichtig ist.
Es liegt uns am Herzen, den One-Health-Ansatz in unsere tägliche Arbeit einfließen zu lassen. Warum? Weil wir Verantwortung übernehmen - für unsere Konsument:innen, für unsere Mitarbeiter:innen, für die Umwelt und für die Zukunft kommender Generationen.
Einige unserer Maßnahmen für eine nachhaltige und gesunde Ernährung:
- Nachhaltige Lebensmittelbeschaffung: Wir setzen auf saisonale, regionale und biologische Produkte, um die Umwelt zu schonen und die lokale Wirtschaft zu unterstützen.
- Artgerechte Tierhaltung: Wir beziehen Fleischprodukte aus tierfreundlicher Haltung entlang unserer gesamten Lieferkette.
- Pflanzenbasierte Vielfalt: Wir fördern pflanzliche Alternativen und bieten innovative vegetarische und vegane Gerichte an, die Genuss und Nachhaltigkeit verbinden.
- Reduzierung von Lebensmittelverschwendung: Durch gezielte Maßnahmen, wie optimierte Mengenplanung und Tracking von Lebensmittelabfällen, minimieren wir Abfälle.
- Umweltfreundliche Verpackung: Wir vermeiden Einwegplastik und setzen auf nachhaltige Verpackungslösungen.
- Transparenz und Aufklärung: Wir informieren unsere Gäste aktiv über die Herkunft unserer Zutaten und die Vorteile einer nachhaltigen Ernährung. Unsere Mitarbeiter:innen schulen wir laufend.
„Mit jedem bewusst gewählten Gericht auf unserem Speiseplan tragen wir dazu bei, Mensch, Tier und Umwelt in Einklang zu bringen. Denn eine gesunde Ernährung bedeutet weit mehr als nur gutes Essen - sie ist ein Beitrag für eine nachhaltige Zukunft.“